Hans Seger über 100 Jahre Rundfunk

Anlässlich des vergangenen Museumssonntags erzählte Hans Seger im Ortsmuseum von 100 Jahren Rundfunk in Amriswil und wie er schliesslich das Radiomuseum gegründet hat.

Von elektromagnetischen Wellen war vor Hundertfünfzig Jahren noch keine Rede. Elektrische Erscheinungen kannte man nur von Blitzen bei Gewittern. Hans Seger, gelernter Radioelektriker, erklärte am vergangenen Sonntag im Ortsmuseum anschaulich die elektromagnetischen Wellen. Ein Stromleiter umgibt ein elektrisches Feld, das ein magnetisches Feld aufbaut und das wiederum ein elektrisches Feld generiert. Die räumliche Weiterverbreitung dieser Wellen vergleicht er mit einem ins Wasser geworfenen Stein, der konzentrische Wasserwellen auslöst. Elektromagnetischen Wellen decken ein riesiges Spektrum ab: Von meterlangen Radiowellen über Infrarot, sichtbares Licht, Ultraviolett, Mikrowelle, Röntenstrahlung bis zu den allerkleinsten Gammastrahlen. Diese vielen Wellenlängen werden alle technisch genutzt. Hans Seger interessierten vor allem die Radiowellen. Seine Eltern, Fritz und Gertrud Seger, gründeten das Fachgeschäft für Elektroanlagen und Rundfunk «Radio Seger» in Bischofszell. Hans Seger hat das Fachgeschäft 1971 übernommen und bis 1989 weitergeführt. Die erste Radiosendung soll um 1900 von einer privaten Station gesendet worden sein. Erstmals gab es 1921 in der Schweiz Radiosendungen. 1931 folgte der Landessender Beromünster und bereits 1954 konnte man Bilder im Fernsehen bestaunen. Schon früh entstand bei Seger der Wunsch nach einem Radiomuseum. Eine grosse Halle hat er in Eigenregie an sein Wohnhaus angebaut. Darin kommen die vielen Exponate gut zur Geltung. Hans Seger hat so autodidaktisch eine unterhaltsame Zeitreise über 100 Jahre Geschichte rund um das Radio und weitere Tonträger in Wort und Ton zusammengestellt. Es ist schon erstaunlich wie viele elektromagnetische Wellen uns dauernd um die Ohren fliegen.

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